Katerstimmung
                    Es raunt im salzigen Hafer,
                      bedrohlich rauschet das Meer.
                      Dort schwimmt ein alter und braver,
                      tieftrauriger Hering umher.
                    Er fürchtet:"Die Welt fällt in Scherben",
                      denn ein schwarz-schillernder Ton
                      zeigt längst ihm schon das Verderben
                      der Wasserformation.
                    Noch schwimmbare Vögel paddeln
                      verkrustet in Wellen herum,
                      auch badende Menschen mit Quaddeln.
                      Die Fische leiden nur stumm.
                    "Gewöhnlich munden sie gräulich",
                      bestätigt ein Kormoran.
                      "Sie schmecken und riechen abscheulich
                      nach ranzigem öl oder Tran."
                    "Vielleicht waren Nordseebüchten
                      dereinst mal sauber und blau,
                      doch jetzt will ich lieber flüchten,"
                      vermerkt nun ein Kabeljau.
                    "Noch sind in Eismeergewässern
                      wir wohl etwas besser dran.
                      Ich möchte mich dorthin verbessern,
                      so lange man dies noch kann."
                    Auch Möwen blicken jetzt trübe.
                      Die Fische schmecken nicht mehr.
                      So fallen sie lieber über
                      den Müll und die Urlauber her.
                    "Ich nütze wohl nur noch dem Kater,
                      vielleicht als Rollmops im Glas,"
                      denkt sich der Heringsvater,
                      "oder der Katze als Fraß."
                    (Trutzhart Irle)
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